Senftenbergs Neue Bühne verliert ihren umstrittenen Intendanten – doch die Kunst bleibt

Senftenbergs Neue Bühne verliert ihren umstrittenen Intendanten – doch die Kunst bleibt
Ich ringe, also bin ich
Eine Turnhalle wird zur Theaterbühne – und mit ihr die Erinnerungen an den Sport in der DDR. Mit dem Intendanten geht es weniger sportlich zu.
Die Neue Bühne Senftenberg hat erneut regionale Aufmerksamkeit erregt, wie einst zu Zeiten der DDR. Diesmal steht der künstlerische Leiter Daniel Ris im Mittelpunkt, dessen Vertrag überraschend nicht verlängert wird. Trotz des Rückschlags sorgte die jüngste Produktion des Theaters für lebhafte Diskussionen über die Sportkultur in der ehemaligen DDR.
Vor drei Jahren übernahm Daniel Ris die Leitung der Neuen Bühne Senftenberg. Unter seiner Führung gewann das Theater Anerkennung für mutige Saisoneröffnungen an historischen Orten. Sein erster Fünfjahresvertrag, der eigentlich bis 2027 laufen sollte, wurde im März 2025 abrupt beendet, als die Verantwortlichen bekanntgaben, dass es keine Verlängerung geben werde.
Die Gründe für diese Entscheidung bleiben unklar. Offiziell wurde keine Begründung genannt, doch es gibt Spekulationen, dass seine gleichgeschlechtliche Partnerschaft, sein lebhaftes Privatleben oder seine öffentliche Haltung gegen rechtsextreme Gruppen eine Rolle gespielt haben könnten. Ris, zwar frustriert, bereitet nun seine vierte Spielzeit vor und lotet gleichzeitig neue berufliche Möglichkeiten aus.
Die jüngste Eröffnungsshow in der Niederlausitz-Halle verband derweil scharfe Debatten mit Unterhaltung. Die Aufführung parodierte das starre Sporttraining der DDR, thematisierte Doping und die Kosten sportlicher Hingabe. Besonders beeindruckend war der Soloauftritt der Schauspielerin Catharina Struwe, die über ihre Zeit als Trainerin in jener Ära reflektierte.
Im zweiten Teil wechselte die Stimmung zu einem leichteren Ton: Blechbläserklänge, ein Chor sowie Auftritte eines Sportensembles und der Starathletin Michaela sorgten für Abwechslung. Trotz der Führungskrise festigte die Produktion das wachsende regionale Profil des Theaters.
Die lokalen Behörden werden die Stelle des Intendanten nun neu ausschreiben. Stadt und Landkreis, die sich für Ris’ Abberufung eingesetzt hatten, haben ihre weiteren Schritte noch nicht konkretisiert.
Daniel Ris wird eine letzte Spielzeit begleiten, bevor er das Theater verlässt. Die Neue Bühne Senftenberg blüht unter seiner Leitung jedoch weiter auf – die jüngste Aufführung belebte erneut die Debatten über den DDR-Sport. Die Suche nach einem neuen künstlerischen Leiter läuft, doch die genauen Gründe für Ris’ Abgang bleiben ungeklärt.

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